23.04.2007 | AKTUELLES
Innovation – die Notwendigkeit des Neuen
Die „Exzellenzinitiative“ des Freistaates Sachsen, mit der die Forschung an Hochschulen und Universitäten des Landes durch mehr Geld unterstützt wird, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Das allein reicht jedoch noch nicht aus, um die Innovationsfähigkeit des Freistaates Sachsen weiter zu stärken. Es führt zu mehr Exzellenz an der Hochschule, aber nicht automatisch zu mehr Wirtschaftswachstum.
Aus Wissen Wettbewerbsvorteile entwickeln
Prof. Sylvia Rohr, Expertin für Technologietransfer und Geschäftsführerin der GWT-TUD GmbH: „Wir müssen aus der Grundlagenforschung heraus für mehr Innovationen sorgen, vor allem von volkswirtschaftlicher Tragweite. Dafür ist intensive, fachübergreifende Forschung ein gutes Fundament und eine unersetzliche Bedingung. Um exzellentes Wissen in Innovationen umzusetzen bedarf es auch der Unterstützung durch einen exzellenten Technologietransfer in die Wirtschaft. Dieser Prozess muss nach wie vor insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen professionalisiert werden, denn allein der Nachweis herausragender Forschungsergebnisse reicht Unternehmen nicht aus. Sie brauchen für ihr Wachstum neue Produkte oder bahnbrechende Technologien, um ihren Vorsprung im globalen Wettbewerb zu behaupten.“
Nach Untersuchungen des BDI haben die Innovationsbemühungen der deutschen Wirtschaft nachgelassen. Dabei geht der Anteil der Unternehmen, die innerhalb eines zurückliegenden Dreijahreszeitraumes ein Innovationsprojekt erfolgreich abgeschlossen haben, zurück. Deutschland belegt im Innovationswettbewerb unter den 17 weltweit führenden Industrienationen lediglich den siebenten Rang.
Der globale Wettbewerb der Industrieländer ist in hohem Maße ein Innovationswettbewerb. Die wirtschaftliche Dynamik Deutschlands hängt entscheidend davon ab, ob sich die Unternehmen im internationalen Technologiewettbewerb behaupten und Zugang zu neuen technischen Möglichkeiten verschaffen – sei es durch Rekrutierung von hoch qualifiziertem Personal oder durch Kooperation mit anderen Unternehmen und der Wissenschaft.
„Der gut funktionierende Technologietransfer aus den Hochschulen und Universitäten in die Wirtschaft bietet Vorteile für Wirtschaft und Wissenschaft“, so Prof. Sylvia Rohr, „Gelingt es, das in den Hochschulen entstandene Wissen zusammen mit Unternehmen stärker als bisher in neue Produkte zu verwandeln, profitieren auch die Hochschulen und Forschungseinrichtungen durch neue Ideen und Partner für die Forschung, höhere Praxisrelevanz der Lehre und rückgekoppelte Problemlösungsfähigkeit“
Geeignete Strukturen für erfolgreichen Transfer
Voraussetzung dafür sind effektive und effiziente Prozesse im Technologietransfer. Eine ausgeprägte Marktorientierung, Geschwindigkeit ohne Qualitätsverlust in der Umsetzung und das Zusammenspiel von Kernkompetenzen sind entscheidende Erfolgsfaktoren im Technologietransfer.
Das Deutsche IFO Institut hat Unternehmen nach Innovationshemmnissen gefragt. Fast 30% der Unternehmen finden den Aufwand für Produktinnovationen zu hoch. Eine andere Studie der IFO-Statistiker belegt den dramatischen Rückgang der FuE-Aufträge der Wirtschaft an Universitäten und Hochschulen. Während Anfang der 1980iger Jahre noch rund 25% der gesamten externen FuE-Ausgaben dort realisiert wurden, sind es heute nur noch rund acht Prozent.
Unternehmer und Forscher beim Austausch unterstützen
Prof. Sylvia Rohr: “Hier können wir mit einem professionellen Technologietransfer gegensteuern. Ein an den Bedürfnissen des Kunden und am Kundennutzen orientierter Technologietransfer von Forschungseinrichtungen in Unternehmen ist von tragender Bedeutung. Der Transfer muss für Wissenschaftler und Unternehmer gleichermaßen professionalisiert werden, indem der Personengebundenheit von Anwendungswissen und der Vertrauensabhängigkeit jeder Wissensübertragung in den Institutionen noch besser Rechnung getragen wird.“
Unternehmen stehen heute vor einer Reihe von Herausforderungen:
(1) Die Technologieentwicklung des 21. Jahrhunderts hat zu einer immer stärkeren Durchdringung und gegenseitigen Wechselwirkung verschiedener Technologien geführt. Viele Technologiegebiete sind stark von der Grundlagenforschung bestimmt und bedürfen trotz zunehmender Anwendungsnähe der fortwährenden Unterstützung durch langfristige Grundlagenforschung.
(2) Der wachsende Wettbewerbsdruck infolge der Globalisierung zwingt zur schnelleren Aufnahme und Nutzung des weltweiten Wissens.
(3) In Umbruchphasen treten Unsicherheiten hinsichtlich der zukünftigen Technologieentwicklung auf, die für Unternehmen mit erhebliche Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen und Risiken der Umsetzung verbunden sind.
Die Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft, die Ergänzung interner Erfahrungen durch externes Wissen der Hochschulen und Forschungseinrichtungen, kann diese Risiken und Aufwendungen reduzieren und neue innovative Lösungen hervorbringen. Die GWT ist für diesen Prozess ein nachgewiesen erfolgreicher Partner, um aus Excellenz in der Forschung und Excellenz im Transfer mehr Innovationen in die Wirtschaft einzubringen.
Unternehmensgruppe für Wissens- und Technologietransfer
Die GWT ist ein Unternehmen der TUDAG-Gruppe. Die TUDAG ist ein Verbund aus acht Firmen und bietet Unternehmen ganzheitlichen Technologietransfer. In der TUDAG-Gruppe arbeiten rund 400 Mitarbeiter. Der Umsatz der TUDAG lag 2006 bei mehr als 26 Mio. Euro. Dafür wurden mehr als 1.200 Projekte mit der Wirtschaft realisiert.

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