GWT – Gesellschaft für Wissens- und Technologietransfer

01.11.2005 | PROJEKT

Experten erforschen Strategien für die nachhaltige Entwicklung des Waldes

Wald in der Landschaft – das ist nicht nur vertraute und ideale Kulisse für ein lebenswertes Leben. Wald reagiert auch sensibel auf jede Veränderung der Umwelt, verändert sein Gesicht und damit auch unsere Lebenswelt. Sauberes Wasser, gesunde Luft, lebendige Heimat für Tiere und Pflanzen, Hort der Ruhe und Erholung – das alles sind Leistungen, die wir ganz selbstverständlich vom Wald erwarten. Doch unser Handeln vor Ort und seine globalen Folgen verändern auch die Leistungskraft der Wälder. In ENFORCHANGE versuchen Wissenschaftler, diese Änderungen zu erkunden und zu bewerten – als Grundlage für ein nachhaltiges Wirtschaften in der Zukunft. Naturwissenschaftler und Modellierer, Planer und Politikwissenschaftler arbeiten dabei eng zusammen.

ENFORCHANGE ist eines von 24 Projekten, die im Rahmen des Programms „Forschung für die Nachhaltigkeit“ und hier im Förderschwerpunkt „Nachhaltige Waldwirtschaft“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert werden. Ziel der Forschung ist die Entwicklung umfassender Landnutzungskonzepte und die Ableitung geeigneter Managementstrategien für eine nachhaltige Bereitstellung von Leistungen wie Erholung, Lebensraumvielfalt oder Ressourcenschutz sowie Produktion von Holz und anderen Handelswaren.

Ausgewählt wurden zwei Modellregionen: Die Dübener Heide und die Lausitz können als repräsentativ für die Situation der neuen Bundesländer und des östlichen Mitteleuropas betrachtet werden. Beide Regionen sind durch Altlasten aus Tagebau, Energiegewinnung und chemischer Industrie überprägt, deren langfristige Wirkungen nur schwer abschätzbar sind. Heute sind die Lausitz und die Dübener Heide auf dem Weg zu einer „sanfteren“ Landnutzung, die auf Tourismus und Naturschutz setzt. Intensive Vernetzung gewachsener und neuer Landnutzungsformen und eine Sozialstruktur im Wandel charakterisieren das Spannungsfeld, in dem sich die Forschung von ENFORCHANGE bewegt. Die komplexe Aufgabenstellung umfasst drei Schwerpunkte:

1. Die Erfassung, ökologische Bewertung und Regionalisierung der Veränderungen von Wäldern in der Landschaft unter verschiedenen Klima- und Depositionsszenarien.

2. Die Modellierung der Entwicklung von Wäldern, die ökonomische Bewertung dieser Entwicklung und die Übertragung in angepasste Planungskonzepte.

3. Die Aufbereitung und Übersetzung der Ergebnisse für die Öffentlichkeit und die Entwicklung von zielgruppengerechten Transferstrategien.

ENFORCHANGE wird von acht Institutionen mit insgesamt zehn Fachprojekten sowie vier Dienstleistungsunternehmen bearbeitet. Ein Gremium aus über 30 Experten aus den Bereichen der Landesplanung, Waldbesitz, verschiedenen Forschungseinrichtungen und Vertretern relevanter, nicht staatlicher Interessensgruppen begleiten beratend die Forschung.

Koordiniert wird das Projekt am Institut für Bodenkunde und Standortslehre der TU Dresden. Die Gesellschaft für Wissens- und Technologietransfer der TU Dresden mbH übernimmt den zielgruppengerechten Transfer von Forschungsergebnissen und Erkenntnissen in die Öffentlichkeit und wird dabei unterschiedliche Konzepte und Kommunikationswege nutzen.

Eine umfassende Darstellung der Ziele und Inhalte des Projektes finden Sie im Internet unter www.enforchange.de

Kontakt:
GWT – Gesellschaft für Wissens- und Technologietransfer der TU Dresden mbH
Geschäftsstelle Leipzig
Dr. Kerstin Grätz
Telefon(0341) 222 86 36
[email protected]
www.GWTonline.de